Quo vadis Barrierefreiheit?

Seit dem 28. Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtend und damit sind barrierefreie Dokumente kein „nice to have“ mehr, sondern Teil gesetzlicher Anforderungen.

Mit dem 26. September 2025 hat außerdem die Marktüberwachungsstelle der Länder für die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen (MLBF) ihre Arbeit aufgenommen. Sie überprüft künftig, ob Unternehmen die Vorgaben zur Barrierefreiheit einhalten, gibt Anwendungshinweise und nimmt Meldungen über Verstöße entgegen, sowohl von Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch von Wettbewerbern.

Zwischen Handeln und Abwarten

Barrierefreiheit hört nicht bei Webseiten auf – sie betrifft auch digitale Dokumente: Rechnungen, Vertragsunterlagen, Kontoauszüge oder Schreiben im Kundenportal.

In der Praxis zeigt sich dabei aktuell ein zweigeteiltes Bild:

  • Die einen handeln. Sie nutzen die Übergangszeit, um barrierefreie Prozesse und Dokumentenstrecken umzusetzen.
  • Die anderen warten ab. Sie hoffen, dass Nachbesserungen nicht notwendig werden und gehen damit bewusst ein Risiko ein oder prüfen noch, ob sie überhaupt rechtlich dazu verpflichtet sind.

 

Der Fokus der Marktüberwachungsstelle richtet sich ausdrücklich auch auf digitale Dienstleistungen wie beispielsweise im Finanz- und Versicherungssektor. Dazu gehören Kundenportale, Kommunikationsstrecken und sämtliche Dokumente, die digital bereitgestellt werden.

Unternehmen, deren digitale Dokumente nicht den Anforderungen entsprechen, müssen künftig mit Nachbesserungsaufforderungen und empfindlichen Bußgeldern rechnen. In schwerwiegenden Fällen drohen Strafen bis zu 100.000 Euro oder in letzter Konsequenz die Aufforderung, unzugängliche Produkte und Dienstleistungen vom Markt zu nehmen. Die Marktüberwachungsstelle kann zudem auch Hinweisen von Wettbewerbern nachgehen.

Neben möglichen rechtlichen Folgen kann fehlende Barrierefreiheit auch zu einem erheblichen Imageschaden führen. In Deutschland leben rund 1,2 Millionen Menschen mit Sehbeeinträchtigung, darunter etwa 150.000 blinde Personen. Für sie ist ein nicht zugängliches Dokument eine unüberwindbare Hürde. Fehlende Inklusion wird so nicht nur zum Compliance-Problem, sondern auch zum Reputationsrisiko.

Dokumente barrierefrei gestalten – einfach, skalierbar und gesetzeskonform

Gerade im Dokumentenprozess steckt nicht nur eine Herausforderung, sondern auch großes Potenzial: Mit POSY-TransformationManagement bieten wir eine Lösung, mit der Unternehmen Dokumente automatisiert in barrierefreie Formate überführen können, unabhängig vom Ursprungssystem oder Ausgabekanal.

Im Rahmen eines Proof of Concept lässt sich zudem ermitteln, wie barrierefrei bestehende Dokumente bereits sind und welche Schritte zur vollständigen Umsetzung erforderlich sind. So entsteht ein pragmatischer Einstieg in ein barrierefreies Dokumentenmanagement.

Wie erfolgreich ein solcher Ansatz in der Praxis aussehen kann, zeigen zwei unserer Kunden: Die Commerzbank AG und die NÜRNBERGER Versicherung haben Barrierefreiheit mit der Software POSY erfolgreich umgesetzt – in unterschiedlichen Projektphasen. Auf dem POSY-OutputForum am 5. und 6. November präsentieren beide Unternehmen, wie sich mit POSY barrierefreie Dokumente gemäß dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz effizient erstellen und prüfen lassen.

Die Commerzbank berichtet, wie POSY geholfen hat, Barrieren historischer Anwendungen und heterogener Infrastrukturen zu überwinden und einen vollständig barrierefreien Output zu erzeugen. Die NÜRNBERGER zeigt die Ergebnisse eines erfolgreichen Proof of Concept, in dem dokumentiert wurde, wie aus bestehenden AFP- und PDF-Dokumenten barrierefreie PDF-Dateien entstehen können – als Grundlage für eine spätere produktive Umsetzung. 

Barrierefreiheit als strategischer Vorteil

Barrierefreie Dokumente sind kein Zusatzaufwand, sondern ein Schlüssel zu moderner, inklusiver und rechtssicherer Kommunikation. Unternehmen, die jetzt aktiv werden, sichern sich Handlungsspielräume und vermeiden spätere Umsetzungszwänge.

Mit POSY-TransformationManagement wird Barrierefreiheit zum festen Bestandteil effizienter Dokumentenprozesse und damit zu einem echten Wettbewerbsvorteil.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Lösungsbeschreibung zu barrierefreien digitalen Dokumenten.